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Laugenrind vom Marteller Forrahof


Der Forrahof im hochalpinen Martelltal trotzt seit Jahrhunderten den klimatischen Bedingungen. Heute hält Bauer Erich Stricker hier rund 10 Rinder (Ochsen und Kalbinnen). Er ist Mitglied des Projektes „LaugenRind“, daneben betreibt er aber auch Schafhaltung und Braunviehaufzucht. So finden sich auch Schafe und Lämmer am Forrahof.

Das Laugenrind ist mittlerweile eine eingetragene Marke. Dabei handelt es sich um Grauvieh, das rund um den Laugen weidet. Noch vor wenigen Jahrzehnten bestand die Gefahr, dass diese schönen Tiere gänzlich von stämmigeren, profitableren Rassen verdrängt würden. Dabei ist das Grauvieh die eigentliche, hier in den Bergen beheimatete Rinderrasse. Kleiner und gedrungener als größere, behäbigere Rinderrassen, sind die grau-silbern glänzenden Kühe perfekt an die Lebensbedingungen in den Alpen angepasst. Das Verbreitungsgebiet liegt am Deutschnonsberg, im Ultental und im Vinschgau, rund um den Nationalpark Stilfserjoch. Die grauen Tiere sind aber nicht nur kleiner und wendiger, sie haben auch eine stabilere Gesundheit als die überzüchteten Rassen.

Bauern wie Erich Stricker haben viel Zeit und Hingabe in dieses Projekt gesteckt, denn die artgerechte Haltung und Zucht von Laugenrindern bedeutet, den gesamten Bauernhof umzustellen. So verbringen die Ochsen rund 120 Tage im Jahr auf der Alm und nach dem Almabtrieb grasen sie auf den tiefer gelegenen Wiesen. Um das ganze Jahr über im Freien bleiben zu können, ist es im Nationalpark aber zu steil und zu schneereich. Ein guter Stall ist da schon notwendig. Durch den geplanten Umbau mit neuem Durchgang haben die Ochsen die Möglichkeit, ins Freie zu gehen, wann immer sie wollen.

Die kleinen Kälber am Forrahof werden mit Kuhmilch getränkt und erhalten später auch Gerste, Heu und Grummet. Auf Trockenmilch und Silage-Futter, wie in der Massentierhaltung üblich, müssen die Laugenrind-Bauern dabei verzichten. Dies wird strengstens kontrolliert, worüber Bauern wie Erich Stricker auch froh sind, denn sie leben vom guten Ruf ihrer Produkte.

Mit der Milch, die nach dem Füttern der Kälber noch übrig bleibt, macht Bauer Stricker dann Frischkäse zum Eigengebrauch. Verworfen wird nichts - so wie es schon immer war auf den steilen Bergbauernhöfen im Martelltal.

Heute wird am Forrahof Südtiroler Rindfleisch in höchster Qualität produziert. Seine Ochsen und Kalbinnen werden vergleichsweise alt, leben durchschnittlich 24-30 Monate, bis sie schlachtreif sind. Danach werden sie im regionalen Schlachthaus in Bozen geschlachtet. Die kurzen Transportwege vermeiden unnötiges Tierleid. Das Fleisch wird über die Genossenschaft DELEG regional vermarktet und ist an ausgewählten Verkaufsstellen südtirolweit zu erhalten.


Kontakt:
Familie Stricker 
Forra Sonnenberg 123
39020 Martell
Tel. +39 3336594466