Standardisierte Methodik in den vier Nationalparken im italienischen Teil des Alpenbogens
Auf der Basis einer Methodik, welche im Nationalpark Gran Paradiso 2006 im Feld erprobt wurde hat der Nationalpark Stilfserjochim Jahr 2013 mit den drei anderen Nationalparken im italienischen Teil des Alpenbogens Gran Paradiso, Val Grande und Dolomiti Bellunesi das Projekt „Monitoring der Biodiversität in alpinen Lebensräumen“ausgearbeitet, beim Umweltministerium zur Finanzierung vorgelegt und in den Sommermonaten der Jahre 2013-15 im Feld umgesetzt. Koordinator im Nationalpark Stilfserjoch war Dr. Luca Pedrotti.
Schaffung einer Datenreihe und Datenbank
Dem Gemeinschaftsprojekt der vier Schutzgebiete liegt der fachliche Ansatz zugrunde, dass bestimmte Tierarten empfindliche Bioindikatoren für Veränderungen in ihren Lebensräumen sind. Als besonders taugliche Zeiger für Umweltveränderungen erweisen sich die Insekten. Insekten machen über 70% der bis heute beschriebenen Tierarten aus. Insekten haben kurze Lebenszyklen und viele Generationen, Insekten dringen in die verschiedensten Lebensräume vor.
Wir haben im Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch entlang eines Höhentransektes von der montanen bis zur alpinen Höhenstufe 76Probeflächen(plots) ausgewählt, um auf diesen Flächen von Frühjahr bis Herbst in vierzehntägigen Begehungen die in Bodenfallen gefangenen Insekten einzusammeln und anschließend in ihren Familien, Gattungen und Arten zu bestimmen.
Der methodische Ansatz war in allen vier Nationalparken derselbe: Auf den ausgewiesenen, jeweils gleich großen Probeflächen wurden in zwei aufeinanderfolgenden Sommern die vorhandenen Tiere der ausgewählten Tiergruppen erhoben und deren Artenanzahl aus den Erhebungsjahren gemittelt. Nach fünf Jahren Pause sollte die Felderhebung auf den gleichen Probeflächen mit derselben Methodik wiederholt werden. Aus dem Vergleich der erhobenen Artenanzahl lässt sich die Ab- oder Zunahme der Artenvielfalt quantifizierend ermitteln.