Der Baumschläfer in der Terra Raetica (2024-27)
c Baumschläfer (Foto ©Eva Ladurner) baumschlaefer-von-eva-ladurner-png

Der Baumschläfer in der Terra Raetica (2024-27)



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Der Baumschläfer und Co in der Terra Raetica (2024-27)

(INTERREG-Projekt: ITAT4903-MP-015)

Der Baumschläfer Dryomys nitedula ist eine seltene Kleinsäugerart und steht als FFH-Anhang-IV-Art unter strengem Schutz. Sein westlichstes Verbreitungsgebiet ist in der Terra Raetica zu finden.

In einem Vorprojekt 2020-22 konnte nachgewiesen werden, dass der Baumschläfer in den Ostalpen ein breites Spektrum an Lebensräumen nutzt. Weiters zeigt die nachgewiesene Höhenverbreitung in den Alpen von ca. 800 m bis 2.200 m die Anpassungsfähigkeit dieser Art. Im vorliegenden Projekt „Der Baumschläfer und Co in der Terra Raetica“ wird dem scheinbaren Widerspruch zwischen Präferenz zu weit verbreiteten (Wald-) Lebensräumen, großer ökologischer Plastizität und der vermeintlichen Seltenheit dieser Art nachgegangen.

Bilch-Arten

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Baumschläfer Dryomys nitedula (Foto ©ApodemusOG)                       Gartenschläfer Eliomys quercinus (Foto ©ApodemusOG)

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Haselmaus Muscardinus avellanarius (Foto ©ApodemusOG)                               Siebenschläfer Glis glis (Foto ©ApodemusOG)


Verschiedene Aspekte der Biologie des Baumschläfers wie Nahrungsspektrum, Lebensraumansprüche, Aktivitätsrhythmus und Populationsbiologie werden dabei auf ausgewählte Flächen untersucht:
- im Naturpark Ötztal
- im Nationalpark Stilfserjoch
- im UNESCO Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair

Aus den Ergebnissen werden ua. grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen für diese Art abgeleitet. Ergänzend wird in einem Citizen-Science-Projekt mit Förstern der Nachweis von Baumschläfer-Vorkommen in der Region Naturpark Kaunergrat versucht. Durch Öffentlichkeitsarbeit wird die Tiergruppe der Schlafmäuse/Bilche bekannter gemacht und dafür sensibilisiert. Eine Wechselausstellung zu den Bilchen wird konzeptionell entwickelt.
Ziele

- Abklärung des Nahrungsspektrums des Baumschläfers, um Nahrungskonkurrenz mit anderen arborikolen (baumlebenden) Kleinsäugern als mögliche Ursache für seine Seltenheit zu bewerten
- Verbesserung der spärlichen Kenntnisse zu den Lebensraumtypen des Baumschläfers und weiterer Aspekte seiner Biologie (Aktivitätsrhythmus, Populationsbiologie)
- Entwicklung/ Ableitung geeigneter Schutzmaßnahmen für die zuständigen Naturschutzbehörden bzw. Naturinteressierte
- Wissenschaftliche Begleitung des Citizen Science Projektes „Förster suchen Bilche“ in der Naturparkregion Kaunergrat zum etwaigen Nachweis des Baumschläfers in der Kaunergratregion
- Verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung zum Baumschläfer
- Entwicklung einer Wander-Ausstellung

Melden Sie Ihren Fund!


Wenn Sie in ihrem Umfeld, im Gartenhaus oder bei ihren Wanderungen durch den Wald einen Baumschläfer oder einen seiner engen Verwandten - den Siebenschläfer, Gartenschläfer oder die Haselmaus– sichten, so teilen Sie uns das bitte mit. Sie unterstützen damit aktiv die Forschung zu diesen seltenen Tieren. Fotos / Videos sowie weitere beschreibende Informationen sind für die Bestimmung besonders hilfreich. Ihr wertvoller Fund wird von einem Experten gesichtet – sie bekommen verlässlich und zeitnah Rückmeldung.

Mit Unterstützung von:

Der NATURPARK ÖTZTAL (Lead), das Land Tirol/Abteilung Umweltschutz, die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) sowie der assoziierte Partner UNESCO BIOSFERA Engiadina Val Müstair sind grenzübergreifende Partner im Rahmen des vorliegenden Projektes.

Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe Terra/Natura Raetica, Naturpark Kaunergrat, Naturpark Texelgruppe, Alpinarium Galtür, schweizerischer Nationalpark, Nationalpark Stilfserjoch und Biosfera Val Müstair unterstützten das Projekt.

Die fachlichen ExpertInnen Dr. Christine und Dr. Stefan RESCH (Fa. apodemus) für Österreich/Tirol, Dr. Eva LADURNER (Kleinsäugerexpertin) für Italien/Südtirol und Dipl. biol. Regula TESTER (Fa. Öko Tester) und Dr. Angelika ABDERHALDEN (UNESCO Biosfera Val Mustair) für die Schweiz/Graubünden begleiten mit ihrem Fachwissen.
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