Volksheilkundliches

Drogenname: Arnicae flores, tincturan

Zu verwendende Teile: Hauptsächlich werden die Blüten zu Beginn der Blütezeit verwendet. Verpasst man diesen Zeitpunkt, kann alternativ auch die Wurzel hergenommen werden. Diese sollte jedoch erst im Herbst geerntet werden.5

Sammelzeit: Die Blüten sollten zu Beginn der Blüte gesammelt werden, die Wurzel im Herbst. Gesammelt werden nur die Zungenblüten. Dies hat zum einen den Vorteil, dass sich die Pflanze mit ihren Röhrenblüten weiterhin vermehren kann und zum anderen werden nicht versehentlich die giftigen Larven der Arnicafliege Tripeta arnicivora mitgeerntet. Diese Larven könnten das Endprodukt verunreinigen und Hautreizungen oder Allergien auslösen.

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe (Arnizin), Saponine (Arnidiol) Gerbstoffe, Flavonglycoside, Cholin, Helenalanin, Azulen, Thymol, Arnidol, Kalzium, Karotin3,4

Wirkung: entzündungshemmend, kreislaufanregend, blutstillend³

Verwendungsbereich: Arnika ist das Heilmittel bei Gewalteinwirkungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Quetschungen, Schnitt- und Stoßwunden, versteckte Blutungen oder innerlichen Entzündungen. Hier kann Arnika wahre Wunder vollbringen.

Helenalanin ist ein sehr wirksames Herzgift, kann bei Überdosierung zum Tod führen. In geringen Dosen kann es gegen „Aderverknotung“ helfen. Da eine Dosierung von Naturprodukten sehr schwierig ist, sollte eine innerliche Aufnahme gemieden werden.

Verwechslungsgefahr: Die Großblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum) sieht der Arnika sehr ähnlich, ihre Blätter sind jedoch wechselständig.10 Des Weiteren kann sie im kultivierten Bereich mit Ringelblume, Färberkamille, Wiesenalant und dem gewöhnlichen Habichtskraut verwechselt werden. Letztere besitzen allerdings andere Standortansprüche und können somit schnell ausgeschlossen werden.

Tipps für den Eigenanbau

Arnika unterliegt strengen Schutzmaßnahmen und kann deshalb nicht gesammelt werden.

Um auf die heilende Wirkung nicht verzichten zu müssen, kann Arnika im Hausgarten angepflanzt werden. Hierfür eignet sich am besten die amerikanische Verwandte unserer Arnikas, die Wiesenarnika Arnica chamissonis. Inhaltsstofflich unterscheiden sich die beiden nur gering. Die Blütenköpfe der Wiesenarnika sind zwar etwas kleiner, vermehren sich aber umso leichter.

Noch einfacher zu kultivieren sind Ringelblumen. Sie sind in jeder Gärtnerei zu erhalten und können gleichermaßen verwendet werden.

Rezeptidee

Arnikatinktur für die Hausapotheke:

Ein kleines Schraubglas zu einem Drittel mit frischen Zungenblüten füllen. Danach mit 40% Vol Alkohol auffüllen und gute vier Wochen auf einer Fensterbank stehen lassen.

Für einen bindehautstärkenden Umschlag kann die Tinktur stark in Retterspitz-Fluid (essigsaurer Tonerden-Mix) verdünnt werden. Mit dieser Mixtur tränkt man schließlich die Umschläge und legt diese auf die betroffene Hautstelle.15


3 „Die Kräuter in meinem Garten“; Siegrid Hirsch und Felix Grünberger; 22. Auflage im Freya Verlag Gmbh
4 „Schwester Bernardines große Naturapotheke“; 1983 Artia Prag, Alle rechte der deutschen Ausgabe bei Mosaik Verlag Gmbh
5 „Das große Buch der Heilpflanzen“; Apotheker m. Pahlow; 7 Auflage 2018, Nikol Verlagsgesellschaft Gmbh und Co. KG
10 „Was blüht denn da?“; Margot Spohn; 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & co. KG
15 „Flora Helvetica – Illustrierte Flora der Schweiz“; Konrad Lauber, Gerhart Wagner, Andreas Gyax; 6. Auflage, Haupt Verlag
16 „Heilpflanzen für die Gesundheit“; Annekatrin Puhle, Jürgen Trott-Tschepe, Fachliche Beratung: Apothekerin Birgit Möller; 2013 Franckh-Kosmos Verlag-GmbH & Co.KG, Stuttgart